Bitcoin-Markt ist laut Forschern praktisch reif


Krakau (12.10.2018) -

Bitcoin:
Krypowährung ist besser als ihr Ruf
(Foto: Andre Francois/unsplash.com)

Laut einer statistischen Analyse von Forschern des Instituts für Nuklearphysik der Polnischen Akademie der Wissenschaften (IFJ PAN) https://ifj.edu.pl ist die Kryptowährung Bitcoin besser als ihr in den vergangenen Monaten doch etwas angeknackster Ruf. Denn die Kryptowährung erfülle statistische Kriterien eines reifen Marktes. Auch andere Kryptowährungen könnten den Forschern zufolge eine ähnliche Entwicklung zeigen und somit womöglich eine echte Alternative zum Devisenmarkt werden.

Vergleich zu klassischen Märkten

Nach dem Fall des Kommunismus stellte sich die Frage, wie stabil die neu entstandenen Märkte in Mittel- und Osteuropa sind. Daher wurden statistische Kriterien für die Bewertung der Reife eines Markts definiert. "Wir waren neugierig, wie die Resultate aussehen, wenn wir diese auf den Bitcoin-Markt anwenden", sagt Stanislaw Drozdz, Leiter des Fachbereichs "Theorie komplexer Systeme" am IFJ PAN. Dabei hat die Kryptowährung überzeugt. "Die wichtigsten statistischen Parameter des Bitcoin-Markts zeigen sehr klar, dass dieser seit vielen Monaten alle wichtigen Kriterien für finanzielle Reife erfüllt", so Drozdz.

Die Forscher haben Veränderungen im Bitcoin-Kurs von 2012 bis April 2018 in Ein-Minuten-Intervallen betrachtet und dabei Renditen gesehen. Denn deren Wahrscheinlichkeitsverteilung genügt auf kurzen Zeitskalen einer einfachen mathematischen Gesetzmäßigkeit. Die Analyse deutet darauf hin, dass sich der Bitcoin-Markt in den ersten zwei Jahren des Beobachtungszeitraums noch geformt hat. Danach aber entsprachen die sehr kurzfristigen Renditen eben jener Gesetzmäßigkeit, die für einen reifen Markt gilt. Auch die Volatilität des Bitcoin-Markts erfüllt inzwischen statistische Bedingungen, die für einen reifen Markt mit hoher Reputation gelten.

Multifraktale Reife ist gegeben

"Eines der kompexesten Merkmale, die die Reife eines Markts signalisieren, ist die multifraktale Natur seiner Charakteristiken", meint Drozd. Eine multifraktale Analyse zeigt ihm zufolge Abhängigkeiten auf mehreren Ebenen. "Bei Bitcoin haben wir Multifraktalität in den Funktionen und Fluktuationen der Rendite gefunden, besonders deutlich in den letzten sechs Monaten", so der Wissenschaftler. Diese entsprachen dem, was bei normalen, reifen Märkten wie Aktien, Öl oder Anleihen zu beobachten ist.

Für die Forscher zeigt die im Journal "Chaos: An Interdisciplinary Journal of Nonlinear Science" veröffentlichte Studie, dass Bitcoin echtes Potenzial hat, bald zur Alternative zum Devisenmarkt zu werden. Ähnliches könnte demnach auch für andere Kryptowährungen gelten.


pressetext.redaktion,
Thomas Pichler



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