Bewertungen von Start-ups auf Zehn-Jahres-Hoch


San Francisco (06.11.2013) -

Dollar:
Start-ups hoch wie lange nicht bewertet
(Foto: pixelio.de, R. Bamberger)

Obwohl die Bewertungen von Start-ups vielerorts als eine Mischung aus Schall und Rauch sowie Anmaßung gesehen werden, liegen sie auf einem Zehn-Jahres-Hoch, wie der Quartalsbericht des Private-Equity-Analysehauses Pitchbook https://pitchbook.com zeigt. Der ausgeprägteste Bewertungsanstieg wurde in den vergangenen fünf Jahren bei jenen Firmen gemessen, die bereits mehrere Finanzierungsrunden erfolgreich hinter sich hatten.

Traum vom Gang an die Börse

Aber auch die Bewertung von Unternehmen, die noch nichts anderes als eine Idee und einen Businessplan aufweisen können, also noch keine Finanzierung oder Eigenkapital aufgestellt haben, hat sich vor deren erster Kapitalspritze seit 2008 um 63 Prozent auf 5,3 Mio. Dollar erhöht. Die Vorbewertungen einer ersten Finanzierungsrunde (Serie A) nach der Startkapitalspritze steigerte sich im Vergleich dazu um gerade einmal 23 Prozent.

Experten begründen die aktuelle Entwicklung mit einer inflationären Bewertung der Unternehmen in der Startkapitalphase. Die Serie-A-Bewertungen liegen durchschnittlich bei 9,2 Mio. Dollar. In der zweiten Finanzierungsrunde (Serie B) werden die Unternehmen auf 25,6 Mio. Dollar geschätzt. Die Bewertung in dieser Runde stieg dabei in den vergangenen fünf Jahren um 44 Prozent.

In den späteren Stadien der Unternehmensgründung schnellten die Bewertungen für die Start-ups in den vergangenen fünf Jahren jedoch in die Höhe. So erhöhten sich die Preise für Start-ups in der Serie D seit 2008 um 116 Prozent und liegen nun bei 132 Mio. Dollar. Mit 350 Prozent noch stärker ist der Anstieg im Software-Sektor. In diesem Jahr sind bereits 60 Start-ups, die mit Venture-Kapitalspritzen versorgt wurden, an die Börse gegangen. Das ist bereits jetzt mehr als in den vergangenen Jahren.

Angst vor neuer Dotcom-Blase

Neben einer prosperierenden Gesamtwirtschaft sind die Gründe für den neuerlichen Boom von Dotcom-Firmen, dass die Kosten, ein Start-up zu gründen, geringer als je zuvor sind. Demgegenüber steht eine größer werdende Anzahl von Business Angels, die dafür gesorgt haben, dass sich Startinvestments in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht haban. Pinterest und Uber sind nur zwei Beispiele für den Hunger der Venture-Kapitalisten nach noch mehr Investitionen.

Pinterest konnte in einer neuerlichen Finanzierungsrunde 225 Mio. Dollar einsammeln und seine Bewertung auf 3,8 Mrd. Dollar steigern. Uber erhöhte seine Bewertung nach einer 285 Mio. Dollar schweren Finanzierungsrunde auf 3,5 Mrd. Dollar. Es gibt bereits einige Dutzend solcher Start-ups, deren Bewertung über einer Mrd. Dollar liegt. Experte sehen bereits eine neuerliche Tech-Blase aufziehen, jedoch sehen die Analysten von Pitchbook einen Trend zu geringeren Beteiligungen an nachhaltig orientierten Unternehmenskonzepten.


pressetext.redaktion,
Christian Sec

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