Bestechung: Goodyear zahlt 16 Mio. Dollar Strafe


Nairobi/Luanda (26.02.2015) -

Goodyear-Schild:
US-Konzern muss Strafe zahlen
(Foto: flickr.com/Mike Mozart)

Goodyear https://goodyear.eu ist von der US-Börsenaufsicht SEC https://sec.gov zu einer Geldstrafe in Höhe von 16 Mio. Dollar (rund 14,1 Mio. Euro) verdonnert worden. Hintergrund der Strafzahlung, die mittlerweile auch offiziell vom Reifenhersteller akzeptiert worden ist, sind die kriminellen Aktivitäten der eigenen Tochtergesellschaften in Kenia und Angola. Diese sollen insgesamt rund 3,2 Mio. Dollar an Schmiergeld an Privatfirmen und Regierungsbetriebe gezahlt haben, um sich vor Ort wichtige Geschäftsabschlüsse zu sichern.

Als Geschäftsausgaben getarnt

"Goodyear hat es nicht geschafft, die Zahlung von Schmiergeldern in Millionenhöhe zu verhindern oder auffliegen zu lassen, die während eines Zeitraums von vier Jahren getätigt worden sind. Das ist eine direkte Folge von unzureichenden Compliance-Kontrollen der subsaharischem Geschäftsniederlassungen", stellt die SEC fest. Die meisten der getätigten Zahlungen seien in bar erfolgt und sowohl an Mitarbeiter von privatwirtschaftlichen Unternehmen als auch an Regierungsorganisationen geflossen.

"Die Goodyear-Töchter haben diese Schmiergeldzahlungen allesamt als gesetzlich legitime Geschäftsausgaben eingetragen", so die US-Behörde. Die Transaktionen würden somit klar im Widerspruch zu den rechtlichen Regeln stehen. "Sie verletzen den U.S. Foreign Corrupt Practices Act, der es US-Firmen verbietet, irgendeine Form von Zahlung an Mitarbeiter ausländischer Regierungen zu tätigen, um dadurch das eigene Geschäft zu erhalten oder aufzubessern", verweist die SEC auf die eindeutige Rechtslage.

Unternehmen zeigt wenig Reue

Aufseiten des Reifenherstellers hat man die saftige Strafzahlung mittlerweile zwar offiziell akzeptiert, zeigt sich aber nur wenig reumütig. "Schon im Jahr 2011 haben wir eine interne Untersuchung gestartet, nachdem wir über eine vertrauliche Quelle von angeblichen unangebrachten Zahlungen in Angola und Kenia erfahren haben", schildert das Unternehmen seine Sicht der Dinge.

Anschließend seien die Ergebnisse freiwillig mit der SEC und dem US-Justizministerium geteilt und diskutiert worden. "Nach dieser Untersuchung haben wir Maßnahmen implementiert, um dieser Praxis Abhilfe zu schaffen. Goodyear hat zudem 2013 sein Eigentümerinteresse an den Geschäftsteilen in Kenia zurückgezogen und ist gerade dabei, seine Anteile in Angola zu veräußern", heißt es vom US-Konzern.


pressetext.redaktion,
Markus Steiner



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