Autobauer Renault stemmt sich gegen die Krise


Paris/Duisburg (26.07.2013) -

Renault:
hängt Peugeot weit ab
(Foto: flickr/David Villarreal Fernández)

Der französische Automobil-Konzern Renault https://renault.com kämpft gegen die in Europa vorherrschende Absatzkrise an und hat bereits einen ersten Erfolg verbuchen können. Das Unternehmen hat mithilfe einer höheren Profitabilität das Betriebsergebnis vor Sonderkosten in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 15 Prozent auf 583 Mio. Euro anheben können. Für Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen https://www.uni-due.de/car liegen die Vorteile Renaults gegenüber Konkurrenten wie Opel und Ford klar auf der Hand.

Lohnverzicht und bessere Auslastung

"Renault besitzt mit Dacia die weltweit erfolgreichste Billigmarke. Sie macht bei den Absatzzahlen vieles an Boden gut und ist der Gewinner der Krise", so Dudenhöffer im pressetext-Interview. Renault hat im ersten Halbjahr 1,3 Mio. Wagen weniger abgesetzt als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das ist ein Minus von knapp zwei Prozent. Beim erwirtschafteten Umsatz sieht die Situation ähnlich aus. Dieser ist um 0,9 Prozent auf 20,44 Mrd. Euro zurückgegangen. Die erwähnten Sonderkosten betreffen vor allem die Absatzprobleme am iranischen Markt, die sich im Zuge der Sanktionen gegen das Land ergeben haben.

Die Umsatz- und Absatzzahlen liegen zwar leicht im roten Bereich, doch im Vergleich zu anderen Autobauern zeigt die Entwicklung von Renault nach oben. Der Konzern hat in den vergangenen Monaten seine Ausgaben stark gesenkt und sich mit seinen Arbeitern in Frankreich auf einen Lohnverzicht geeinigt. Die Zusammenarbeit mit Nissan stärke Renault zusätzlich den Rücken und bringe deutliche Kostenvorteile, unterstreicht Dudenhöffer. "Nissan-Fahrzeuge werden künftig auch in Renault-Werken produziert, um somit Produktionskapazitäten anzupassen."

Kein Vergleich mit PSA

Während Renault der Krise trotzt, befindet sich der zweite französische Autobauer PSA https://psa-peugeot-citroen.com in gehörigen Turbulenzen (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20130213013 ). "Zwischen den Konzernen liegen Welten", bringt es der Automobilexperte gegenüber pressetext auf den Punkt.

Im Gegensatz zu Renault verkauft PSA seine Autos nur in Europa - angesichts der lahmen Nachfragesituation in vielen Euroländern ein spürbarer Wettbewerbsnachteil. Ferner verfügt PSA über keine Billigmarke wie Dacia und hat auch keinen starken Partner wie Nissan https://nissan-global.com an seiner Seite. "In sechs bis sieben Jahren könnte Renault-Nissan sogar zum größten Autobauer der Welt aufsteigen", so Dudenhöffer.


pressetext.redaktion,
Sebastian Köberl

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