Amerikanische Haushalte so verschuldet wie nie


New York (19.02.2014) -

Wall Street:
Die Fed gehört privaten Banken
(Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Die Schulden amerikanischer Familien sind Ende 2013 so schnell wie nie zuvor seit Ausbruch der globalen Finanzkrise gestiegen. Pro Haushalt kletterten sie um 241 Mrd. Dollar im vierten Quartal auf insgesamt 11,5 Bio. Dollar - der größte Anstieg seit dem dritten Quartal 2007. Diese Entwicklung ist vor allem einer höheren Hypothekensumme zu verdanken, teils resultierend aus einer geringeren Anzahl von Zwangsvollstreckungen, wie die Federal Reserve Bank of New York https://newyorkfed.org bekannt gegeben hat.

Gute Nachrichten für die Fed

Die Summe der aufgenommenen Hypotheken stieg im vierten Quartal um 152 Mrd. auf 8,05 Bio. Dollar. Für die Federal Reserve, die zwar politisch kontrolliert wird, sich jedoch im Privatbesitz großer Banken befindet, sind das gute Nachrichten: "Dieses Quartal ist das erste Mal seit der großen Rezession, dass die Schulden der Haushalte im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind, was bedeutet, dass nach einer langen Zeit des Schuldenabbaus die Haushalte wieder Kredite aufnehmen", so Wilbert van der Klaauw, Ökonom der New Yorker Fed.

Es gibt aber durchaus Anzeichen für eine eher fragile Nachfrage durch Konsumenten. Die Neuaufnahme von Hypotheken fiel sogar um 97 Mrd. auf 452 Mrd. Dollar, da Hauskäufer vor gestiegenen Zinsen zurückschrecken. Das gesamte Schuldenaufkommen der Haushalte ist auch noch um 9,1 Prozent niedriger als vor dem Höhepunkt der Rezession, als dieses 12,7 Bio. Dollar betrug. Arbeitnehmer befinden sich außerdem weiterhin in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten.

Schulden oft so hoch wie Erspartes

Eine neue Umfrage des Instituts Princeton Survey Research Associates International https://psrai.com besagt, dass 28 Prozent der Befragten mehr Kreditkartenschulden als Ersparnisse für Notfälle haben. Nur etwa gut die Hälfte der Amerikaner haben mehr auf der hohen Kante als die Summe ihrer Kreditkartenschulden beträgt. Das ist der niedrigste Wert, den das Marktforschungsinstitut seit Beginn der Studie im Jahr 2011 gemessen hat. Weitere 17 Prozent, etwa jeder Sechste, sagen, dass sie zwar keine Kreditkartenschulden, aber auch keine Ersparnisse haben.

Vor allem Menschen zwischen 30 und 64 haben laut Studie mehr Schulden als Sparguthaben. "Das ist das Ergebnis von stagnierenden Einkommen, Lanzeit-Arbeitslosigkeit und hohen Haushaltsausgaben, die den Fortschritt vieler Amerikaner in finanzieller Hinsicht behindern", schlussfolgert Greg McBride von Bankrate https://bankrate.com , der Auftraggeber der Studie.


pressetext.redaktion,
Hubertus Müller

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