Amerikaner nutzen Bus und Bahn so stark wie nie


Washington (12.03.2014) -

U-Bahn-Station:
Öffis werden in New York immer beliebter
(Foto: wikimedia.com)

Immer mehr US-Amerikaner verzichten im urbanen Verkehr auf den Gebrauch ihres Automobils und steigen auf Bahn oder Bus um. Trotz niedriger Treibstoffkosten wurden öffentliche Verkehrsmittel 2013 von so vielen Amerikanern benutzt, wie seit 1956 nicht mehr. Das zeigt eine aktuelle Erhebung der American Public Transportation Association (APTA) https://apta.com .

Trotz billigem Sprit beliebt

In den USA wurden im Vorjahr 10,65 Mrd. Passagierfahrten durchgeführt. Der bisherige Höchstwert in der Post-1950er-Ära, von 10,59 Mio. Passagieren, stammte aus dem Jahr 2008 und war vor allem durch steigende Gaspreise begründet. Der Preis für eine Gallone Sprit verteuerte sich damals von vier auf fünf Dollar. Aber auch über einen längeren Zeitraum lässt sich der Trend zum öffentlichen Verkehrsmittel erkennen: Zwischen 1995 und 2013 stieg die Zahl der Passagiere um 37 Prozent - und das bei einem gleichzeitigen Bevölkerungsanstieg von 20 Prozent.

"Heute liegt der durchschnittliche Benzinpreis weit unter vier Dollar. Auch die Wirtschaft erholt sich, aber die Menschen benutzen den öffentlichen Transport trotzdem so intensiv wie schon lange nicht mehr", meint APTA-Präsident Michael Melaniphy. "Es sind heute andere Kräfte, die den Enthusiasmus für öffentliche Transportmittel schüren", so der Branchenkenner.

Schnellere Erreichbarkeiten

Stärkeres Wirtschaftswachstum spielt eine Rolle beim Anstieg der Passagierzahlen, da mehr Menschen das Transportsystem verwenden, um zu der ansteigenden Zahl von Arbeitsplätzen zu gelangen. Die Transportbetreiber ihrerseits reagieren darauf und erweitern und verbessern ihren Service. "Wir sehen, dass überall wo Städte in ihre Transportsysteme investiert haben, die Arbeitslosigkeit zurückgegangen ist. Die Systeme schaffen Jobs, da besser erreichbare Orte für Unternehmen und Menschen attraktiver werden", meint Melaniphy.

Die stärksten Zuwachsraten wurden beim Zug- sowie im Busverkehr kleinerer Städte erzielt. Aber auch in Städten wie New York gab es mit plus 3,6 Prozent hohe Steigerungen. Todd Litman vom Victoria Transport Policy Institute https://vtpi.org sieht in der neuen Entwicklung eine Änderung im Konsumentenverhalten. "Die Zahlen sind ein Resultat für die ansteigende Bedeutung von Umwelt- und Gesundheitsfragen."

Trend auch in Deutschland

Der Trend hin zu Bahn und Bus anstatt mit dem eigenen Fahrzeug im Stau zu stehen, ist aber nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland sichtbar. Mehr als elf Mrd. Fahrgäste sind laut offiziellen Angaben des Statistischem Zentralamtes https://destatis.de 2013 im vergangenen Jahr in Deutschland mit Bus und Bahn gefahren - das waren 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie niemals zuvor.


pressetext.redaktion,
Christian Sec

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