20 Mio. Euro Miese: Bauer-Aktie verliert 20 Prozent


Schrobenhausen (29.10.2013) -

Baustelle von Bauer:
Unternehmen kämpft mit Verzögerungen
(Foto: bauer.de)

Der oberbayerische Bau- und Maschinenbaukonzern Bauer https://bauer.de zieht wegen hoher Verluste den Zorn der Aktionäre auf sich. Wie das Unternehmen aus Schrobenhausen bekannt gegeben hat, dürfte sich das Defizit in diesem Jahr auf 20 Mio. Euro hochschrauben. Trotz der sich verzögernden Großbauprojekte im Ausland rechnet das Management mit einem positiven operativen Ergebnis (EBIT) von 25 Mio. Euro. Obwohl Bauer die angepeilte Gesamtleistung des Konzerns von rund 1,5 Mrd. Euro bestätigt hat, verliert die Aktie massiv an Wert.

Nettoverschuldung weitet sich aus

Die Verluste sorgen für Katerstimmung an der Börse. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:20 Uhr) verliert das Bauer-Papier 20,64 Prozent und notiert nur noch bei 17,30 Euro. Der massive Abschlag erklärt sich auch vor dem Hintergrund, dass Bauer noch im Frühjahr 2013 einen Gewinn von 30 Mio. Euro in Aussicht gestellt hatte. Auch prognostizierte Bauer für die kommenden beiden Geschäftsjahre ein jährliches Wachstum zwischen fünf und zehn Prozent. Die Bayern machen die schlechte Konjunktur, Verzögerungen bei Großprojekten sowie auch die schrumpfenden Margen im Bereich "Maschinengeschäft" für das Desaster verantwortlich.

Laut dem Unternehmen haben allein die Probleme bei einem Brunnenbauprojekt in Jordanien zu Verlusten von 20 Mio. Euro geführt. Doch damit nicht genug: Das erwartete Abdriften des Konzerns in die roten Zahlen hat bewirkt, dass die ursprünglich erwartete Nettoverschuldung nicht einzuhalten ist. Verhandlungen mit den Banken stehen dem Management nun dringend bevor, um eine tragfähige Finanzierung zu ermöglichen. Aus der misslichen Lage helfen soll ein Sparprogramm. Einige kleinere, wirtschaftlich schwierige Geschäfte wolle man aufgeben.

Hoffnungsschimmer Auftragsbestand

Die im SDax notierte Bauer AG geht angesichts des um etwa acht Prozent über dem Vorjahr liegenden Auftragsbestandes davon aus, im kommenden Jahr wieder an die Entwicklung des Geschäftsjahres 2012 anknüpfen zu können. Bauer ist im Ausland sehr aktiv und bei mehreren Großprojekten am Start. In Saudi-Arabien beispielsweise ist man in die Gründungsarbeiten des Kingdom Towers in Jaddah involviert. Der Auftragswert liegt bei 25 Mio. Euro. Aber auch baut Bauer beim Lakhta Tower im russischen St. Petersburg mit.



pressetext.redaktion,
Florian Fügemann

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