1. Halbjahr 2013


Wien (14.08.2013) -

Das forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ist im ersten Halbjahr 2013 trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter gewachsen. So stieg der Umsatz währungsbereinigt um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 7,1 Milliarden Euro (auf Euro-Basis: -0,7 Prozent). Wachstumstreiber waren vor allem der orale Gerinnungshemmer PRADAXA®, TRAJENTA® gegen Typ-2-Diabetes und SPIRIVA® zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung.

"Das erste Halbjahr war von zahlreichen Herausforderungen geprägt, wie beispielsweise von einem kontinuierlich steigenden Kostendruck in den Gesundheitssystemen, nicht nur in Europa. So hat der globale Markt für verschreibungspflichtige Medikamente - der relevanteste für Boehringer Ingelheim - im ersten Quartal nahezu stagniert*", erklärte Prof. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung, bei der Vorlage der Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate des Jahres 2013. Dies erfordere, kontinuierlich weltweit alle Strukturen und Prozesse zu überprüfen und anzupassen, um flexibel auf die sich rapide verändernden Markt- und Rahmenbedingungen reagieren zu können. "Um unsere Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich auszubauen, investieren wir weiterhin in die zukunftsbestimmenden Bereiche unseres Unternehmensverbandes: Über unsere erneut gestiegenen Ausgaben in Forschung und Entwicklung hinaus verbessern wir weiter unsere Produktionsanlagen und Qualitätsprozesse. Außerdem bereiten wir uns auf weitere Neueinführungen vor. So soll unter anderem im Bereich Humanpharma noch in diesem Herbst Afatinib, ein neues Medikament für die zielgerichtete Therapie von Lungenkrebs, in den ersten Ländern auf den Markt kommen", sagte Andreas Barner. Die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für das neue Medikament unter dem Namen GILOTRIF® für Patienten mit einer bestimmten Art von Lungenkrebs wurde im Juli erteilt. Für den europäischen Markt hat die zuständige Behörde bereits die Zulassung befürwortet, sodass diese für die kommenden Wochen erwartet wird. Neben Diabetes soll die Onkologie ein zweites neues Indikationsgebiet des Unternehmens werden.

Gesamtjahr 2013: Weiteres Wachstum geplant

Hubertus von Baumbach, Mitglied der Unternehmensleitung und verantwortlich für den Bereich Finanzen, erklärte: "Auch unter den schwierigen Umständen gehen wir davon aus, im Gesamtjahr 2013 weiter zu wachsen. Bei einem stagnierenden Weltpharmamarkt erwarten wir, ein Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich zu realisieren. Dies entspricht einem Wert, der gemäß unserer langfristigen Ausrichtung über Markt liegen wird."

Hohe Investitionen

Boehringer Ingelheim plant auch 2013 hohe Investitionen in Sachanlagen. "Alleine in Deutschland werden wir im Jahr 2013 rund 360 Millionen Euro investieren, das werden rund 50 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens weltweit sein", sagte Hubertus von Baumbach. Boehringer Ingelheim tut sich in Deutschland - wie andere Unternehmen auch - mit dem Marktzugang für neue Medikamente besonders schwer. So hat Boehringer Ingelheim im ersten Halbjahr in Deutschland mit verschreibungspflichtigen Medikamenten nur rund 5,6 Prozent des globalen Gesamtumsatzes in diesem Bereich erwirtschaftet.

Großteil des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten

Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, dem wichtigsten Geschäftsfeld von Boehringer Ingelheim, stieg währungsbereinigt um 3,5 Prozent auf 5.341 Millionen Euro an und machte damit rund 75 Prozent des Konzernumsatzes aus. Das umsatzstärkste Präparat war nach wie vor SPIRIVA® - der Umsatz erhöhte sich von hohem Niveau um währungsbereinigt 3,9 Prozent auf 1.826 Millionen Euro. Das neu im Markt eingeführte Diabetesmedikament TRAJENTA® wächst weiter stark. Im Rahmen des AMNOG-Verfahrens wurde dem Präparat kein Zusatznutzen zugesprochen. Daher ist TRAJENTA® in Deutschland nicht erhältlich - eine Entscheidung, die sowohl Ärzte als auch Fachverbände im Hinblick auf die Patientenversorgung kritisch sehen. Hingegen erfährt das Präparat auf Märkten außerhalb Deutschlands zunehmend Anerkennung. So erzielte Boehringer Ingelheim mit TRAJENTA® im ersten Halbjahr 2013 Umsatzerlöse von rund 200 Millionen Euro. Mit PRADAXA® zur Verhinderung des Schlaganfalls bei Patienten mit Vorhofflimmern und zur Verhinderung von Venenthrombosen nach Knie- oder Hüftgelenksoperationen erwirtschaftete Boehringer Ingelheim im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatz von 612 Millionen Euro. Währungsbereinigt bedeutet dies einen Anstieg um 27,9 Prozent. Mittlerweile liegen für PRADAXA® Zulassungen aus mehr als 100 Ländern vor.

Der Umsatz mit frei verkäuflichen Arzneimitteln hat im ersten Halbjahr 2013 währungsbereinigt um 8,3 Prozent auf 712 Millionen Euro zugenommen. Dies entspricht rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes. Internationale Kernmarken sind BUSCOPAN®, DULCOLAX®, MUCOSOLVAN®, PHARMATON® und BISOLVON®. Im Juni hat Boehringer Ingelheim das Präparat VAPRINO® zur Behandlung von akutem Durchfall in Deutschland auf den Markt gebracht. Einen Monat später folgte die deutschlandweite Einführung von BOXAGRIPPAL® zur Behandlung von Erkältungssymptomen. Boehringer Ingelheim belegt weltweit Platz sieben der größten Unternehmen der Selbstmedikation.

Im Geschäftsbereich Tiergesundheit hat Boehringer Ingelheim im Berichtszeitraum 526 Millionen Euro erlöst, das sind währungsbereinigt 1,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Impfstoffe für Schweine aus der Produktfamilie INGELVAC waren erneut der Hauptwachstumstreiber. Seit dem Frühjahr ist das Präparat PEXION® zur Behandlung von Epilepsie bei Hunden in Europa auf dem Markt.

Im Geschäftsbereich Biopharmazeutika ging der Umsatz in der ersten Jahreshälfte währungsbereinigt um 21,2 Prozent zurück auf 168 Millionen Euro. Im Berichtszeitraum waren plangemäß Lieferverträge mit Drittkunden ausgelaufen.

Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, rezeptfreien Präparaten sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für bio-pharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im internationalen Unternehmensverband. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich. Insgesamt erzielte das Regional Center Vienna im Geschäftsjahr 2012 Gesamterlöse in der Höhe von EUR 851,9 Mio und beschäftigte in der Region Mittel- und Osteuropa 3160 Mitarbeiter, davon mehr als 1300 in Österreich.

*Quelle: IMS Health MIDAS


Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG,
Mag. Inge Homolka


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